Auf der heutigen Etappe nach Laguna de Castilla hatte man die Wahl, ob man für ein paar Kilometer neben einer Schnellstraße gehen will, oder aber einen Umweg über den steilsten Berg des Camino Francés (Name des populären Hauptweges) nimmt. Weil ich auf dem Camino Norte schon oft genug an Straßen entlang ging und die Nase davon gestrichen voll hatte, fiel die Entscheidung leicht. In dem Dorf, wo der Anstieg seinen Ursprung nahm, traf ich die beiden Amis wieder. Elliot, der jüngere von beiden und ein Cross Country Läufer, ging dermaßen schnell den Berg hoch, dass uns Hören und Sehen verging. Normalerweise macht man am Berg kleinere Schritte, um Kraft zu sparen – bei ihm war es genau andersherum. Und als ich dachte, dass der Anstieg schon steil war, kam der noch steilere Abstieg. Um die Knie maximal zu entlasten, hab ich fast das gesamte Gewicht mit den Armen abgefangen. Das ging auch ganz gut, bis einer der beiden Wanderstöcke auf einmal in sich zusammenklappte. Ist aber nichts passiert, es blieb auch ein einmaliges Versagen.

Am Abend gab es eine ziemliche Überraschung, als ich gemütlich vor der Albergue saß und auf einmal 2 Kühe auftauchten. Kurze Zeit später war die ganze Straße voll mit Kühen, die mir verdammt nahe kamen. Wusstet ihr eigentlich, dass jährlich mehr Menschen durch Kühe tot getrampelt werden, als Menschen durch Haiangriffe sterben?

 

 

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