Originalzitat aus meinem Tagebuch: Sehr wechselhaftes Wetter. Jacke an, Jacke aus – Regen ja, Regen nein. Das war wirklich ein bisschen nervig, wenn alle 2 Minuten ein Regenschauer kam. Aus dem eigentlich kurz angesetzten Tag, wurden dann doch 25 km, weil ich unbedingt noch zu der Bar im Mittelalter-Stil gehen wollte, weil sie laut Handbuch auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Außer der Musik aus dem Lautsprecher hat zwar nichts an das Mittelalter erinnert, aber egal – es hat sich trotzdem gelohnt.

Um ein Haar hätten wir sogar mit den Schweizern in einer Herberge übernachtet. Weil die normalen Betten schon vergeben waren, bot man uns ein Doppelzimmer für 14 Euro an. Das Angebot klang sehr gut – zu gut, um wahr zu sein! Hätte ich nicht nochmal bei jemand anderem nachgefragt, hätte es beim Bezahlen einen bösen Schreck gegeben. Denn die gute Frau hat mal eben fourteen mit forty verwechselt. Es war schon ziemlich spät und um noch zwei Betten in der anderen Albergue des Dorfes zu bekommen, bräuchten wir eine gehörige Portion Glück. Als wir ankamen waren noch genau 2 Betten frei – Schwein gehabt! Der kleine Junge mit seiner Mama war auch da. Wir haben die beiden heute des Öfteren gesehen. Sein Name war Anton, ursprünglich aus Deutschland und gerade einmal 9 Jahre alt. Seine Mutter erzählte mir, dass er einmal sogar 45 km an einem Tag gelaufen ist. Gejammert hat er nie, bloß wird ihm bei solch langen Wandertagen langweilig. Und wenn Anton langweilig wird, dreht er frei – wie wir hautnah miterleben durften. Aber nicht auf eine nervige Art, sondern eine, die einen einfach nur zum Lachen bringt!

 

 

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