Tag 30 – Wo sind wir? Und wie kommen wir hier weg?
Überall gab es Pfeile, nur nicht die für den Jakobsweg! 5 Stunden sind wir durch die Gegend geirrt, bis ich schließlich die Nase voll hatte und in einem kleinen Dorf an eine Haustür klopfte. Eine kräftig gebaute Frau öffnete die Tür, von der ich lediglich wissen wollte, wo wir uns eigentlich befinden. Daraufhin malte sie mehrere Kreuze auf die Karte meines Wanderführers und das Chaos war perfekt. Nach 10 Minuten kam ihr Mann dazu, der anbot, uns nach Negreira zurückzubringen. Ohne die Hilfe dieser netten Familie wären wir jedenfalls aufgeschmissen gewesen. Er setzte uns direkt vor einem Wegweiser des Caminos ab, und wollte wahrscheinlich noch zugucken, wie wir aufbrechen, damit wir ja nicht den falschen Weg einschlagen. Allerdings trödelten wir absichtlich, bis sie wieder losfuhren, denn nach Wandern war uns überhaupt nicht mehr zumute. Immerhin haben wir schon knappe 20 km zurückgelegt. Noch einmal 33 km bis zum eigentlichen Zielort wären völlig unmöglich gewesen. Drum entschieden wir uns für das Taxi. So kam es, dass auch wir zu Taxigrinos wurden. Ich nannte dem Fahrer ein Dorf, welches 6 km vor Olveiroa liegt. Die Schmach wollten wir uns nicht geben, dass er uns direkt vor der Albergue absetzt und wir zum Gespött der anderen Pilger werden.
Beim Pfeil ging's morgens los. Am Ende der Linie entschieden wir uns für die Abzweigung nach Westen.
Es hat sich aber herausgestellt, dass wir im Kreis gegangen sind. Also im zweiten Versuch bei der Abzweigung den Weg nach Osten genommen, bis wir am Kreisverkehr wieder ratlos dastanden. Ich fragte eine Spaziergängerin, die in Richtung Stadt deutete. Somit waren wir wieder fast da, wo wir heute Morgen gestartet sind.
Ich fragte mich bei den Anwohnern weiter durch, die uns entlang der Hauptstraße nach Nordwest schickten.
Mal rausgezoomt: Weiter entlang der Haupstraße, bis wir zu einem Dorf kamen, dass im Handbuch beschrieben war. Leider haben wir dort wieder keine Wegweiser entdecken können, sodass wir auf eigene Faust weiter Richtung Westen gegangen sind. Im nächsten Dorf überkamen uns wieder die Zweifel, woraufhin wir zurück zur Hauptstraße gegangen sind.
Wir sind der Hauptstraße ziemlich lange gefolgt, bis feststand, dass wir nie alleine zurück auf den Jakobsweg finden werden. Deshalb klopfte ich an eine Haustür und fragte nach dem Weg. Weil wir uns überhaupt nicht verständigen konnten, beschloss die nette Famlilie kurzerhand uns zurück nach Negreira zu fahren.
Da waren wir wieder. Auf Wandern hatten wir zu dem Zeitpunkt absolut keine Lust mehr und nahmen stattdessen ein Taxi.
Gruß an Eszter!
Diese nette Familie hat uns wieder nach Negreira gebracht, nachdem wir uns hoffnungslos verlaufen haben.
Da wäre es langgegangen... es war keine 500 m von der Stelle entfernt, an der wir falsch abgebogen sind.
Pulpo
Links unsere Pension, rechts das Restaurent inklusive (sehr) kleinem Shop.