Kurz nach dem Aufstehen musste ich mich von Liz und Stuart verabschieden. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Abschiede hasse? Es ist uns unglaublich schwer gefallen. Stuart ist mir in der Zeit wie ein Bruder geworden. An seine Worte kann ich mich noch ganz genau erinnern: „I never say Goodbye, but see you!“ Und recht hatte er. Im Oktober haben Eszter, er und ich uns noch einmal in Berlin für ein Wochenende getroffen. Ich hab ihm versprochen, ihn auf jeden Fall in ein paar Jahren in Neuseeland zu besuchen.
Auf dem Platz vor der Kathedrale habe ich zunächst meinen Wanderstock mit dem Taschenmesser in zwei Hälften geteilt, damit ich ihn im Flugzeug transportieren kann. Dann verschenkte ich mein Duschbad an einen Obdachlosen und ging zum Bahnhof. Leider haben es Eddie und Ian nicht mehr vor dem Mittag nach León geschafft, sonst hätte ich sie auch noch mal gesehen. Aber ich bin mir sicher, sie später einmal zu besuchen.
Nach der 5 stündigen Zugfahrt bin ich sofort in den Bus zum Flughafen gestiegen. Der Flieger geht zwar erst morgen, aber zum einen wollte ich bewusst nichts von der Stadt sehen, ohne hierher gelaufen zu sein; und zum anderen hatte ich ein bisschen Bammel vor meinem ersten Flug. Ich hatte keine Ahnung, wie es auf einem Flughafen abläuft und wollte mir deswegen alles in Ruhe angucken. Die Nacht hab ich mir eine Sitzecke zum Schlafen gesucht und musste erneut feststellen, wie dünn der Schlafsack doch ist.